Mittwoch, 25. März 2015

La Fontana


Ich habe momentan das Gefühl, mein Leben rauscht nur so an mir vorbei. Zigtausend Dinge stehen auf meiner To-Do Liste aber ich schaffe es einfach nicht, alles abzuarbeiten. Ich weiß eigentlich, dass ich mir das Leben selber gerade schwer mache, aber irgendwie gelingt es mir momentan nicht, mich besser zu strukturieren. Glücklicherweise kann ich mich in Momenten wie gestern Abend fallen lassen: Zusammen mit meiner Familie besuchte ich das gemütliche La Fontana - ich war gefühlt ewig nicht mehr dort, aber ich liebe, liebe die unkomplizierte Atmosphäre, die dort herrscht!Ich denke, grundsätzlich ist es nicht verkehrt, immer ein wenig unter Strom zu stehen. Ich für meinen Teil brauche dieses Gefühl irgendwie, es gibt mir Antrieb. Wichtig ist nur, dass man sich regelmäßig zurücklehnt und bewusst auch einmal entspannt - am besten ohne Smartphone, Tablet etc.! Genug philosophiert, ich wünsche euch einen wunderbaren Abend. 



Sonntag, 22. März 2015

Erwin Wurm - Fichte

"Mein Werk handelt vom Drama der Belanglosigkeit der Existenz. Ob man sich ihr durch Philosophie oder durch eine Diät nähert, am Ende zieht man immer den Kürzeren."


Schon einmal einen Wald verkehrt herum gesehen? Daran überhaupt einen Gedanken verständigt? Also, ich zumindest nicht - bis heute. Die hallenhohen, echten Nordmanntannen sind Ausdruck des ironisch-kritischen Blicks auf das alltägliche Leben und Alltagsgegenstände Erwin Wurms. Das wird dem Betrachter bei den deformierten, übergroßen und skurril wirkenden Skulpturen schnell und selbst ohne Hintergrundinformationen deutlich. Schon irgendwie witzig, die Riesenkartoffel an der Wand, der Mercedes, der durch eine übergroße Figur auf dem Dach des Wagens vollkommen zerquetscht ist und daneben  zwei gigantische Spiegeleier, die auf dem Boden der offenen Ausstellungshalle liegen. 
Gegenstände, die einem im Alltag regelmäßig in die Hände geraten, erscheinen plötzlich so skurril und außergewöhnlich, dass es mich heute Vormittag zweimal (oder auch drei- bis viermal) zu dem gleichen Objekt hinzog. Schön finde ich, dass nicht nur mich die Arbeiten von Erwin Wurm fesseln, sondern neben der Kunstszene zum Beispiel auch den Red Hot Chilli Peppers, die sich für eines ihrer Musikvideos von dem Gegenwartskünstler inspirieren ließen. 


   


  


Ich hoffe jedenfalls wirklich sehr, dass diese Skulpturen der etwas anderen Art auch das Wolfsburger Publikum zum Schmunzeln bringen werden. Heute jedenfalls war das Kunstmuseum gut besucht und insbesondere ein Mitarbeiter hatte ordentlich zu tun: Anlässlich der Ausstellung parkt nämlich der "fette Würstlstand", ein mutierter original VW-Bus, der in seiner neuen, schwabbeligen Form, ziemlich was hermacht, auf dem Hollerplatz. Und - wie soll es anders sein - darin wird die original Volkswagen Currywurst kredenzt; das perfekte Bindeglied zwischen Erwin Wurm und unserer Stadt, wie ich finde! So kam es, dass ich an diesem wunderschönen sonnigen Sonntag gleich zwei Premieren durchlebte, indem ich a) in einem umgedrehten Fichtenwald stand und b) zum ersten Mal (!) eine VW-Currywurst gegessen habe. 








Freitag, 6. März 2015

Wolfsburger des Jahres 2014

 
"Das Gewöhnliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." So erkannte es bereits Oscar Wilde und ich kann diese Ansicht nur ehrfürchtig teilen. Natürlich funktioniert unsere Gesellschaft auch, wenn sich jeder um sich selber kümmert, "vor seiner eigenen Haustür kehrt" und es stimmt, mit den eigenen Problemen haben die meisten von uns nun wirklich genug zu tun. Wer in unserem stressigen Alltag leider viel zu oft untergeht, sind die Menschen, die sich darüber hinaus auch anderweitig engagieren. Diejenigen, die sich in ihrer Freizeit uneigennützig für andere einsetzen, für die Menschen da sind, die ansonsten Niemanden haben und wichtige Aufgaben erledigen, die ohne sie schlicht beiseite gelegt würden. 
Es sind diese Menschen, die das Leben lebenswert machen und wenn ich von ihren Taten höre, dann bekomme ich - trotz der vielen schlechten Nachrichten weltweit - Mut auf ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft.
 
 
 
Entsprechend freute ich mich über die Einladung zur Veranstaltung zum Wolfsburger des Jahres, ausgerichtet von den Wolfsburger Nachrichten, die mit dem Preis gerade diesen unscheinbaren und doch so wichtigen Teil der Gesellschaft jährlich ehren. Das Event fand im Kinosaal der Autostadt statt - persönliche Anerkennung erfuhren die Kandidaten und Organisatoren von Otto Ferdinand Wachs, Geschäftsführer Autostadt, der in seiner Rede und Laudatio immer wieder deutlich machte, wie beeindruckt er von den "Hauptdarstellern" des Abends sei. Nebenbei erwähnt habe ich übrigens nie einen Menschen besser referieren hören, als Herrn Wachs. Mir ist es unbegreiflich, wie frei gesprochene Worte klingen können, wie Auszüge aus zum Beispiel einem guten Buch, welches man nicht mehr weglegen möchte?
 
 
 
Zurück zu den Kandidaten: Zum zweiten Mal verliehen die Wolfsburger Nachrichten den Jugendpreis - ich muss sagen, jeder einzelne der vorgestellten jungen Menschen beeindruckte mich. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, wenn ich sage, wie sehr einen Schule bzw. Studium, Freunde, Familie und die eigenen Problemchen einspannen können, sodass der Tag mit seinen 24 Stunden oft nicht auszureichen scheint. Sich dann jedoch die Zeit zu nehmen, freiwillig anderen Jugendlichen zu helfen, sich für Stadtpolitik und gegen Rassismus einzusetzen oder in brenzligen Situationen Zivilcourge zu zeigen, dafür finde ich nicht viele Worte, außer vielleicht diese: Es ist bemerkenswert, außergewöhnlich und keinesfalls selbstverständlich.
 

Genau diese Adjektive treffen  so auch auf die Nominierten in der Kategorie der Erwachsenen zu. In einem kurzen Vorstellungsvideo lernten wir Zuschauer die Person hinter der freiwilligen Tätigkeit kennen und da gab es eine Persönlichkeit, die die Herzen der Zuschauer auf Anhieb erwärmte: Herrn Sonnenberg, 88 Jahre alt. Ein Mann mit einem Lächeln auf den Lippen, der - man glaubt es kaum - auf Schlittschuhen seine Runden auf dem Eis dreht. Der ältere Herr bringt den Kleinsten das Schlittschuhlaufen bei und das möchte er - so sagt er selbst - auch noch mit 90 machen. Vielleicht könnt ihre euch ungefähr vorstellen, wie ausgeprägt meine Gänsehaut an den Armen war, so sehr rührte und beeindruckte mich diese Person.
Am Ende waren alle Nominierten irgendwie Gewinner und ich erlebte einen Abend, der mich inspirierte, zum Nachdenken anregte und glücklich machte. Es zeigte sich nämlich einmal mehr, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben - die, die uns tief in uns drin berühren - nicht materieller Natur sind, sondern aus Taten und Handlungen bestehen. In diesem Sinne wünsch ich euch allen ein wunderbares Wochenende und danke, dass ihr vor der Länge des Textes nicht zurückgeschreckt seid :-)
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 1. März 2015

3 Jahre Schichtwechsel

 
Heute war Geburtstagsparty angesagt! 3 Jahre gibt es den store Schichtwechsel - Mode und Rollbrett nun schon und das wurde heute ordentlich zelebriert. Die Gründer Jan und Daniel hatten schon lange den Wunsch, Fashion für weiblich und männlich sowie Schuhe, Skateboards und Longboards in einem store anzubieten. So kam es, dass der Besucher heute in einem mit Luftballons geschmückten Laden freshe Klamotten anschauen und mit einem Geburtstagsrabatt von 20% auch erwerben konnte. Für das leibliche Wohl war in Form eines Buffets und einem Stand mit Waffel am Stiel ebenfalls gesorgt. Für eine Shoppingfanatikerin wie mich war das also ein gelungener Sonntag :-)
 
 
 
 
Beide shop-owner auf einem Bild - und die eigens für Schichtwechsel designten Klamotten.
Mein absolutes Must-Do diesen Frühling/ Sommer: mich an einem Longboard probieren!